Der im Bremerhavener Stadtteil Geestemünde gelegene Bürgerpark ist mit einer Gesamtfläche von 64 ha der größte Park der Seestadt und steht auf der Landes-denkmalliste der Freien Hansestadt Bremen.
Johann Ganten und Johann Wichels hatten die Idee, einen Wald am Rande der Stadt zur Erholung der Bürger zu errichten. Mithilfe des damaligen Geestemünder Bürgermeisters Wilhelm Klußmann wurde von Bürgern im Dezember 1899 der Geestemünder Waldverein gegründet.
Eine zunächst für das Vorhaben ausgesuchte Fläche in der Nähe des Wulsdorfer Friedhofs schien zu klein zu sein. Da der letztendliche Standort recht groß war, kam der Entschluss, anstatt eines Waldes einen Waldpark anzulegen. Im Juni 1908 wurde der Park eröffnet.
Der Bürgerpark bietet naturnahen Wald ebenso wie etliche Wiesen, Gartenanlagen und Spazierwege. Im Westen des Parks befindet sich der Bootsteich, auf dem das ganze Jahr über zahlreiche Wasservögel anzutreffen sind, sowie ein Tiergehege mit Ziegen und Schafen. In diesem Gehege steht auch ein Insektenhotel des NABU Bremerhaven-Wesermünde, sowie eine Info-Tafel mit Informationen. Im Osten befinden sich mehrere Sportanlagen und-plätze.
Im Bürgerpark finden neben zahlreichen kulturellen Veranstaltungen auch vogelkundliche Wanderungen vom NABU Bremerhaven-Wesermünde statt, so zum Beispiel zur Stunde der Gartenvögel. Unsere aktuellen Termine finden sie hier.
Neben zahlreichen Stockenten und Teichhühnern sind auf den Teichen im Bürgerpark auch Hausgänse, die aus Indien stammende Streifengans und die aus China stammende Höckergans anzutreffen.
Das Insektenhotel bietet Nistmöglichkeiten für viele verschiedene Insekten, insbesondere für Wildbienen und-wespen. Die Insekten sind die artenreichste Gruppe im Tierreich, ihre Bedeutung für den Naturhaushalt wurde jedoch lange unterschätzt. Sie sind sehr nützlich, da sie zum Beispiel Schädlinge fressen und Blüten bestäuben. Durch das regelrechte Ausräumen der Landschaft und die immer dichter werdende Bebauung werden die Nist-und Brutmöglichkeiten für Insekten immer weiter eingeschränkt.
Das Insektenhotel schafft Brutröhren, Fächer für die Eiablage, sowie Nistmöglichkeiten und bietet besonders Schutz vor Regen und Wind. Wildbienen, Hummeln und andere Hautflügler nisten gerne in solchen Höhlungen und Löchern. Viele Arten können aber nicht selber Löcher bohren und sind daher auf Hilfe angewiesen. Eine intakte Natur hilft sich selbst, so übernehmen viele Käferarten jene Hilfe und schaffen zum Beispiel im Totholz und in der Erde Wohnraum für Insekten. Aber nicht nur das Schaffen von Wohnraum ist wichtig, auch das Nahrungsangebot muss stimmen. Gärten mit einheimischen, insektenfreundlichen Bepflanzungen sind genauso wichtig, wie zum Beispiel naturnahe Feld-und Straßenränder. Kleine, extensiv genutzte Äcker sind besser für die Natur als riesige Felder mit Monokulturen. Pestizide sollten in Gärten nicht eingesetzt werden.
Das Insektenhotel soll Anregungen und Tipps geben, eventuell einzelne Elemente davon für den eigenen Garten oder Balkon nachzubauen. Alle Insektenarten, die dort ins Hotel einziehen sind völlig ungefährlich und sehr friedfertig, bieten aber spannende Beobachtungsmöglichkeiten. Für alle Kreativen gibt es hier, sowie in der Geschäftsstelle, Bauanleitungen und Anregungen.